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Kolumne / Lifestyle

Alle Guten Dinge sind 3

„Kind, du kommst mir nicht mit einem Italiener nach Hause, lass die Finger von denen!“ So die Aussage meiner Mutter schon vor einigen Jahren. Sie meinte es nur gut, aber ihr kennt das sicher: Verbotene Dinge macht man doch erst recht. In diesem Fall hätte ich allerdings mal lieber auf meine Mutter gehört. Ich fragte Nico was er für ein Landsmann sei und bekam promt eine Antwort: Ich bin Italiener, was auch mein Temperament erklärt.“ Aha. Meine Alarmglocken im Unterbewusstsein schlugen direkt aus. Ach was soll’s, vielleicht ist er ja anders. War er natürlich nicht. Das Date war wunderschön, dass wohl Schönste welches ich bislang hatte. Mein erstes 24 Stunden Date wohlgemerkt. Bei mir hatte es gefunkt. 3 Tage lang wurde ich von ihm noch umgarnt, zukünftige Dates geplant. Danach Funkstille. Was hatte ich auch anderes von einem Italiener erwartet?

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Die Geschichte mit Nico ist noch gar nicht so lange her. Er war der 3. Italiener mit dem ich mich bislang in meinem Singleleben gedatet habe. Das Sprichwort „Alle Guten Dinge sind 3“ sollte hier aber definitiv nicht passen. Und wenn man dann auch noch drei Mal hintereinander mit der gleichen Nation auf die Nase fällt, kann man sie getrost aus dem Beuteschema aussortieren und das Thema „ein Italiener als zukünftger Mann meiner Kinder“ at acta legen.

Italiener Nummer 1, Alessandro: Kennengelernt hatten wir uns in einer Disco hier bei uns in der Stadt. Wir tauschten Nummern aus und verabredeten uns zum Café trinken am nächsten Tag. Das Date war okay, etwas schwerfällig am Anfang, aber nach und nach wurde es lockerer. Nach dem Treffen meldete er sich direkt wieder bei mir und es machte den Anschein, dass er den Kontakt durchaus vertiefen wollte. Wir schrieben noch ein paar Tage bis von heut auf Morgen einfach keine Antwort mehr kam und das Ganze im Sande verlief.

Italiener Nummer 2, Domenico: Ich lernte ihn durch meine Arbeit kennen. Er meldete sich Anfang letzten Jahres über Facebook bei mir und versuchte daraufhin 6 Monate am Stück ein Date zu bekommen. Er war eigentlich nicht mein Typ, zu machomäßig. Nach der 6. Abfuhr meinerseits redete eine Freundin auf mich ein, endlich ein Date zuzulassen. Gesagt getan. Wir gingen essen, er bezahlte. Es folgten noch 4 weitere Treffen, alle bei mir zu Hause. Es passierte rein gar nicht’s. Wir chillten und das wörtlich gemeint. Wir hatten täglich Kontakt, wobei ich irgendwann auch einfach die Lust verlor und es gegen Ende hin immer mehr dieser typischen „Ich hab zu viel zu tun, ich meld mich später-Momente“ gab. Er betonte, dass er von der langsamen Sorte wäre was Beziehungen anging und deshalb noch keinerlei Annäherungsversuche gestartet hätte. Ich beendete es als ich rausbekam, dass er sich nebenbei auf einer Flirtapp schon andersweitig umschaute. Keine 2 Wochen später war er übrigens wieder in festen Händen. So viel zum Thema „Von der langsamen Sorte“.

Italiener Nummer 3, Nico: Noch von der Sache mit Domenico angesäuert, meldete ich mich nach fast einem Jahr Abstinenz wieder auf meinem eigenen Flirtapp Profil an. Kurz darauf meldete sich Nico bei mir. Wir waren direkt auf einer Wellenlänge und verabredeten uns zwei Tage später. Das Date war Phänomenal. Wir gingen essen, in’s Kino, Billiard spielen und letztendlich übernachtete er sogar bei mir. Am nächsten Tag frühstückten wir ausgiebig, gingen im Park spazieren, bevor er gegen Nachmittag schweren Herzens aufbrach. Alles war perfekt. Wäre da nicht die Entfernung die dem Herrn offenbar auf den Magen schlug. Knappe 100 Kilometer trennten uns, anfänglich war es für ihn noch absolut kein Problem und er umgarnte mich als wäre er im 7. Himmel. 3 Tage später sagte er mir aus heiterem Himmel, dass er mit der Entfernung nicht umgehen könne und es bei dem einen Date bleiben würde. Was auch immer diesen Sinneswandel in ihm hervorgerufen hatte, ich bezweifel stark, dass es an der Entfernung lag.

Auch wenn es sich hier um drei gänzlich unterschiedliche Typen handelte, lässt sich nur ein Fazit daraus ziehen: Finger weg von den Italienern. Ich muss meiner Mutter Recht geben. Eine Freundin wollte mir kürzlich einen ihrer Bekannten „unterjubeln“, als sie mir ein Foto zeigte und ich den Namen las, kam mir nur ein Satz über die Lippen: „Vergiss es, das ist ein Italiener.“

P.S.: Wenn das hier ein Italiener lesen sollte und Einspruch erheben möchte, möge er jetzt seine Stimme erheben – oder für immer schweigen.

Inspiriert durch die Glamour Kolumne „50 schlimme Dates“ dachte ich mir, warum eigentlich meine Erfahrungen als Single immer in mich reinfressen, wenn ich sie doch auch mit euch teilen kann. Die ein oder andere Anekdote hat sich da schließlich schon angesammelt, die ich euch hier zukünftig ganz unverblümt zum Besten geben werde. Eine Seite von mir, die bislang nur mein engster Freundeskreis zu Gesicht bekommen hat.
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8 Comments

  • Marron
    12. Januar 2016 at 13:17

    Ich mag solche Kolumnen. Und glaub mir 100km sind nix, manche Menschen pendeln das täglich zur Arbeit. Und es ist so wenig das man sich problemlos jedes Wochenende sehen könnte.
    Kopf hoch, der Richtige kommt, du bist eine tolle Frau :3

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    • TheSimpleMess
      17. Januar 2016 at 22:33

      Danke dir Marron. Was mich eigentlich danach wochenlang gefuchst hatte, war ja nicht die Ausrede mit der Entfernung. Ich hätte zu gerne den wahren Grund gewusst, aber dazu sind die meisten Männer leider einfach zu feige. Nunja sei’s drum. Wie heißt es so schön: Next! :D

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  • Manuela
    12. Januar 2016 at 17:13

    Eine toll geschriebene Kolumne. Den Satz „Bring mir bloß keinen Italiener ins Haus“ kenne ich – von meiner Oma. Der Satz war allerdings auch so ziemlich jede südländische Nationalität bezogen :-)
    Ziemlich schwach finde ich die Kontakte, die ganz ohne Grund plötzlich im Sande verlaufen – wie bei dem Kandidaten Nummer 1.
    Ich denke auch, dass 100 km keine Entfernung sind und der Grund etwas aus der Luft gegriffen ist. Zwischen meinem Freund und mir liegen gelegentlich knapp 500 km, wenn er beruflich in Amsterdam unterwegs ist, was durchaus auszuhalten ist :-)

    Du findest ganz bestimmt DEINEN Mister Right, der dich ergänzt, versteht und unterstützt :-) <3

    LG Manuela
    Blush & Sugar

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    • TheSimpleMess
      17. Januar 2016 at 22:47

      Vielen lieben Dank Manuela für deine Worte! Und du hast es erfasst, natürlich könnte man jetzt hier jede beliebige andere Nationalität einsetzen. Jeder von uns hat da sicher so seine Erfahrungen gemacht und daraus Konsequenzen gezogen. Für mich sind es eben leider die Italiener, die sich dadurch auch nur die kleinste Audienz bei mir versaut haben, egal wie viel Honig sie mir um den Mund schmieren.

      Zu dem Kandidaten Nummer 3, wie heißt es immer so schön: „Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe“. Der Herr muss an einer bipolaren Störung leiden, anders kann ich mir seine erst himmelhoch jauchzenden Liebesbekundungen und im Anschluss diese fadenscheinige Ausrede jedenfalls nicht erklären. Dass oder er hat kurz darauf ein steinreiches Topmodel kennengerlernt. ;D

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  • Schlüsseldienst Essen
    15. Januar 2016 at 08:32

    Ohje, das ist ja echt doof. Der Nico weiß gar nicht was ihm entgeht, 100KM ist schon ein ganzes Stückchen, aber mit dem Auto doch super erreichbar.

    Reply
    • TheSimpleMess
      17. Januar 2016 at 22:51

      100 Kilometer sind nicht um die Ecke, dass ist richtig. Allerdings, wie du schon sagtest, mit dem Auto gut zu erreichen und außerdem sollte man sich vielleicht vorher überlegen, ob man dann überhaupt auf ein Date eingeht oder nicht, weil sich die Entfernung danach ja auch erstmal nicht in Luft auflöst. Und danke dir, ihm ist hierbei mit Sicherheit etwas entgangen. ;D

      Reply
  • jennifer
    28. März 2018 at 05:55

    Tolle seite, komme immer wieder gerne her, auch wenn nicht mehr so aktiv bist

    Reply
  • Anja Mayer
    4. Mai 2018 at 16:35

    Drei ist meine Glückszahl. Ich bin immer wieder von dieser Seite hier beeindruckt. Danke das du das für uns machst.

    Liebe Grüße

    Anja

    Reply

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