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Beauty

Make-up Trends 2018 – Im Gespräch mit Make-up Artist Loni Baur

Einmal Backstage bei der Fashionweek sein – Für mich als „eine der vielen Bloggerinnen auf dem Markt“ sind solche Erlebnisse immer noch ein Stück weit surreal und doch stehe ich hier gerade in mitten des Backstage Zeltes des Berliner Modesalons in Kooperation mit Catrice und Wella und schaue den Stylisten bei der Arbeit zu. Das Team von Wella kümmert sich um die verschiedenen Haarkreationen, an den Wänden hängen die dazugehörigen Step by Step Charts der einzelnen Models. Ich treffe sogar zufällig auf einen Stylist, den ich über Instagram kennen gelernt habe und freue mich ihm hautnah über die Schulter schauen zu dürfen.

Auf der anderen Seite wird geschminkt was das Zeug hält. Mehrere Make-up Artist sind vor Ort und präsentieren mit einer riesigen Auswahl an Catrice Produkten ihr können. Allen voran Head of Make-up Artist Loni Baur. Die Wahl-Hamburgerin ist eine der bekanntesten Visagistinnen Deutschlands. Ich treffe Sie gleich zu einem Interview und bin schon sehr gespannt auf ihre Antworten. Während der Berliner Modewoche kreiert Sie in enger Zusammenarbeit mit den Designern und Catrice die Looks der Laufstege und dazu möchte ich nun gerne mehr erfahren.

Loni Baur, Make-up Artist, Visagistin, Catrice, Der Berliner Modesalon, Fashionweek

LONI, WOHER NIMMST DU DEINE MAKE-UP INSPIRATIONEN FÜR DIE LAUFSTEGLOOKS?

Ich habe einen intensiven künstlerischen Hintergrund, interessiere und beschäftige mich also sehr viel mit Kunst, bin viel in Museen unterwegs und lass‘ mich aber auch sehr gerne vom Leben ansich inspirieren. Dazu schaue ich mir auch sehr gerne andere Menschen und Kulturen an. Natürlich spielen hier aber auch die Produktneuheiten von Catrice und die Kollektionen der Designer eine Rolle. Diese bekomme ich vor ab zu sehen, die Designer teilen mir dann ihre Wünsche mit und aus diesem Zusammenspiel vermischt sich alles in meinem Kopf und meinem Geschmack Make-up zu kreieren in einem Make-up Look.

Backstage bei und mit Marina Hoermanseder. Foto © Toni Passig

INSGESAMT HAST DU BEI 14 DESIGNERN INNERHALB DES DIESJÄHRIGEN BERLINER MODESALONS DIE LOOKS KREIERT.
WELCHE CATRICE PRODUKTE HAST DU WÄHRENDDESSEN AM MEISTEN VERWENDET?

Im Moment arbeite ich sehr viel mit der Catrice Professional Make-up Techniques Face Palette. Darin enthalten ist ein cream Highlighter, sowie gold glänzender Powder Highlighter, den ich gerne für die Haut, Wangenknochen und auch das bewegliche Lid verwende. Außerdem ist ein wunderschöner Rougeton dabei. Das alles finden sich in einer einzigen Palette wieder. Also eigentlich ein Profitool, das speziell für den Endverbraucher entwickelt worden ist und sich mittlerweile in jedem Badezimmer wiederfindet. Man benötigt nurnoch eine Palette, einen Maskara dazu und schon bist du fertig geschminkt.

Loni Baur, Make-up Artist, Visagistin, Catrice, Der Berliner Modesalon, FashionweekBackstage bei David Tomaszewski. Foto © Toni Passig

Außerdem mag ich sehr gerne den Matt To Cheek Blush Stick. Dieser sieht ein bisschen wie ein Mini Deo Roller aus, passt also ebenfalls in jede Handtasche und zaubert im Handumdrehen wunderbar betonte Wangenknochen.

Loni Baur, Make-up Artist, Visagistin, Catrice, Der Berliner Modesalon, FashionweekBackstage bei William Fan. Foto © Toni Passig

IM BEZUG AUF DIE ERWÄHNTEN HIGHLIGHTER VERWENDEST DU NOCH DIE KLASSISCHE CONTOURING TECHNIK MIT HIGHLIGHTER UND BRONZER ODER SETZT DU SCHON AUF NEUE TECHNIKEN?

Das muss man jetzt etwas differenzieren. Es gibt einmal die Trends der Catwalks und dann, auf der anderen Seite, dass was bei der Make-up Industrie und auf Instagram passiert. Auch wenn ich international auf den Catwalks arbeite, also New York, Paris oder Berlin, verwende ich bestimmt seit 2-3 Jahren kein bewusstes Contouring mehr. Diese Begrifflichkeiten sind aber auch schwierig zu differenzieren – Contouring, Strobing, Draping… Für mich findet das alles statt, aber es ist alles so fein und schön verblendet, als das man es unterscheiden könnte. Bei Contouring selbst denke ich da an androgyne Frauen, deren Wangenknochen extrem betont werden, wobei das eher für ein Editorial Fotoshoot geeignet ist. Bei Celebrities beispielsweise konturiere ich in gewisser Weise schon das Gesicht, aber ich verwendet dafür ein kühles rosenholzfarbenes Blush, weil ich das schöner, weicher und moderner finde.

Loni Baur, Make-up Artist, Visagistin, Catrice, Der Berliner Modesalon, FashionweekBackstage bei RIANNA + NINA. Foto © Toni Passig

IN WELCHE RICHTUNG BEWEGT SICH, DEINER MEINUNG NACH, DER MAKE-UP TREND 2018?

Es finden im Moment 2 Bewegungen statt. Auf der einen Seite dieses unglaubliche Spektrum an neuen Möglichkeiten durch Profitools mit denen Make-up selbst kreiert werden kann. Früher hat man für Augenbrauen einen einzigen Stift verwendet und gut war’s. Heutzutage gibt es ganze Browpaletten mit denen man seine Augenbrauen von A-Z in Szene setzen kann: vorne heller, hinten dunkler, nochmal durchkämmen und das Browgel darf natürlich auch nicht vergessen werden. Durch diese ganzen neuen Technologien sind keine Grenzen mehr gesetzt. Aber nicht nur bei Augenbrauen. Selbst Eyeshadow Paletten oder die Art Lippen zu betonen ist viel dreidimensionaler geworden. Die Richtung geht tendenziell einfach dahinein, dass jeder sein eigener Make-up Artist wird, hin zur Perfektionierung.

Loni Baur, Make-up Artist, Visagistin, Catrice, Der Berliner Modesalon, FashionweekBackstage bei Hugo Boss. Foto © Moritz Thau

In dieser Perfektionierung kommen wir aber auch schon zum Trend der Gegenbewegung. Man fängt an seine Fehlerchen und individuellen Eigenarten zu feiern, sprich man schaut was das Gesicht eigen und individuell macht und arbeitet diese Dinge wieder heraus. Das kann z.b. ein Muttermal sein, dass ich mit einem Kutip wieder raushole, nachdem ich die Foundation aufgetragen habe. Oder das man seine Augen auf ganz eigene Art betont. Man betont einfach das was man an sich besonders mag und lässt dadurch das Make-up Leben. Diese Bewegung, die Imperfektionen, finde ich besonders Charmant. Wir wollen doch schließlich nicht alle gleich aussehen.

Loni Baur, Make-up Artist, Visagistin, Catrice, Der Berliner Modesalon, FashionweekBackstage bei William Fan. Foto © Toni Passig

BEI ANTONIA GOY GREIFST DU DIESE IMPERFEKTION WIEDER AUF UND HAST DIE LIPPEN DER MODELS GANZ EIGEN KREIERT. WIE KAM ES DAZU?

Da kommt unter anderem der Bezug zu meinem künstlerischen Herzen wieder in’s Spiel. Ich wollte diese Imperfektion pushen, weil es in der Kunst auch so ist, dass gerade Dinge die man im ersten Moment nicht versteht die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Jeder versteht ein schönes Bild beispielsweise einer Blume, anschließend dreht man sich rum und hat dieses Bild aber auch schon wieder vergessen. Wenn jetzt aber etwas sureales passiert, dann bleibt einem dieses Bild im Kopf und man denkt auch später noch darüber nach

Durch den mix an Kulturen bei der Show von Antonia Goy und ihren Wunsch den Fokus auf die Lippen zu legen, kam mir die Idee diesen Mix durch unterschiedliche Texturen widerzuspiegeln. Ich wollte also einen unfinished Look, eine federhafte, multiclour Lippe die den mix der Kulturen aufgreift und aber auch die Aufmerksamkeit durch die Imperfektion auf sich zieht. Dadurch wirkte das Ganze auch nochmal spannender.

Loni Baur, Make-up Artist, Visagistin, Catrice, Der Berliner Modesalon, FashionweekBackstage bei Antonia Goy. Foto © Toni Passig

Ich bedanke mich nach diesen Worten ganz herzlich bei Loni Baur für ihre Zeit. Voller Herzblut und Engagement geht für sie die Arbeit nun weiter. Ich mache mich nun auch zurück in’s Hotel und bereite mich auf die abschließende Show von Marina Hoermanseder vor, dessen finalen und geheimen Look ich zu diesem Zeitpunkt schon beschnuppern durfte (siehe 2. Fotos).

Vielen Dank an dieser Stelle an Catrice für diese tolle Chance, eine solch sympathische Persönlichkeit hautnah erleben zu dürfen!

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